Wie viel muss man als Selbständiger 2019 verdienen? Vor einiger Zeit hatte ich zu dem Thema wie viel man als Selbständiger verdienen muss einen Artikel geschrieben, der sich recht großer Beliebtheit erfreut. Was verständlich ist, denn jeder, der sich selbständig macht, muss ja abwägen, ob die Einnahmen auch reichen bzw. die notwendigen Einnahmen auch erreichbar sind.
Natürlich sind die notwendigen Einnahmen stark abhängig von der eigenen Lebenssituation, insbesondere, wo man wohnt, denn dies beeinflusst mindestens die Ausgaben für die Miete, sofern man mindestens in einer eigenen Wohnung wohnt, wo von ich mal ausgehe.
Selbst auf dem Lande kostet eine Wohnung mittlerweile mindestens 300 Euro im Monat plus Nebenkosten, also gut 400 Euro. In einer Großstadt bewegt man sich sicherlich eher im Bereich mindestens 600 – 800 Euro. Ich gehe jetzt mal von 400 Euro aus, wer mehr zahlt, der muss dazurechnen.
Entlastung durch geringere Krankenkassenbeiträge für viele Selbständige in 2019
Ein dicker Kostenpunkt für Selbständige sind die Krankenkassenbeiträge. Hier gibt es ab 2019 eine spürbare Entlastung, da die Mindestbeitragsbemessungsgrenze deutlich gesenkt wurde. Dieser liegt jetzt nur noch bei 1038 Euro, sodass sich pro Monat nur noch gut 180 Euro statt wie bisher im ungünstigsten Fall über 420 Euro ergeben.
Verdienen Sie also diese 1.038, so zahlen Sie alleine für Wohnung und Krankenkasse mindestens 580 Euro, vermutlich mehr, je nach den eigenen Mietkosten.
Was kommt noch dazu? Die „kleinen“ Posten
- Vermutlich eine KFZ-Versicherung. Sofern keine Vollkasko benötigt wird, kann man hier von ca. 200 Euro im Jahr ausgehen. Pro Monat gut 16 Euro
- Rundfunkbeitrag: 17.50 pro Monat, egal ob Sie diesen Service nutzen oder nicht
- IHK-Beitrag: in der Regel wird es einen Mindestbeitrag von gut 50 Euro im Jahr geben, kann individuell aber verschieden sein. Gut 4 Euro im Monat
- Internet: je nach Anbieter, aber meist doch 20-30 im Monat.
Diese „Kleinposten“ summieren sich auf gut 60-70 Euro im Monat, sodass wir nun bei um die 650 Euro in der Summe sind. Natürlich wäre z. B. auch eine Privathaftpflicht sinnvoll, aber sie ist eben keine Pflicht.
Es bleiben also nun weniger als 400 Euro zum Leben, wenn man sich wirklich auf dieses Mindestmaß beschränkt. Damit muss man sein Handy bezahlen, sein Essen, eventuelle Reparaturen und natürlich auch Kleidung und das Equipment zum Arbeiten.
Zahlt man deutlich mehr als die angenommenen 400 Euro für die Miete, so wird man kaum über die Runden kommen. Rücklagenbildung wird überhaupt nicht möglich sein.
Im Idealfall kommt man also vielleicht mit den angenommenen 1.038 über die Runden, aber eben nur dann.
1.500 Euro Einnahmen für Selbständige im Monat als gesundes Minimum
Um unter den angenommenen etwas komfortabler zu leben, sollte man doch mindestens 1.500 Euro verdienen. Dann erhöht sich natürlich der Krankenkassenbeitrag, aber dennoch bleibt ein größerer Spielraum übrig.
Optimal sind natürlich Werte ab gut 2.000 Euro, mehr ist immer besser, auch wenn dann natürlich irgendwann auch Einkommenssteuer, Gewerbesteuer, ein etwas höherer IHK-Beitrag einen nicht unerheblichen Teil davon wieder auffressen.
Einnahmen von mindestens 1.500 Euro würde ich aber als sinnvolles Minimum ansehen, aber vieles hängt auch von der individuellen Lebenssituation und auch den eigenen Ansprüchen ab. Letztlich muss natürlich auch Rücklagen fürs Alter in seine Rechnungen mit einbeziehen.