Mastering ChatGPT: Fortgeschrittene Strategien und Techniken für Selbstständige

Für Selbstständige, die mit ChatGPT arbeiten, liegt der Schlüssel zum Erfolg in einem tiefen Verständnis der Möglichkeiten, die die KI bietet – und der Kunst, präzise Anfragen zu stellen. Dieser Artikel nimmt dich mit auf die nächste Stufe und zeigt dir fortgeschrittene Strategien, Beispiele und Insights, wie du das Beste aus ChatGPT herausholen kannst. Im Grundsatz gelten die Tipps / Hinweise in diesem Artikel natürlich auch für andere Sprachmodelle, aber die Hinweise wurde vor allem auf Basis der Erfahrungen mit ChatGPT erstellt.

Warum gutes Prompting entscheidend ist

büro business notebookEin guter Prompt ist natürlich für jeden Sprachmodell entscheidend und so auch für ChatGPT.
Ein „Prompt“ ist dabei immer mehr als nur eine Frage oder Anweisung. Es ist deine Möglichkeit, der KI zu sagen, wie sie „denken“, handeln und antworten soll. Logischerweise gilt, dass je präziser und strukturierter dein Prompt ist, desto besser werden auch die Ergebnisse ausfallen. Fortgeschrittenes Prompting erfordert nicht nur Klarheit, sondern auch Kreativität, um die Antworten in die vom Anwender gewünschte Richtung zu steuern.

Der Unterschied zwischen einem guten und einem herausragenden Ergebnis dabei liegt oft in den Feinheiten und manchmal ist das Wort Feinheit sehr eng zunehmen. Zum Beispiel beeinflusst die Verwendung von Wörtern wie „konkret“, „punktuell“ oder „ausführlich“ direkt den Detaillierungsgrad der Antworten.

Fortgeschrittene Prompt-Techniken

Multi-Step-Prompts: Komplexität in Abschnitten

Wenn du eine komplexe Aufgabe hast, so lohnt es sich diese in kleinere Teile und zu zerlegen und dann schrittweise mit der KI zu arbeiten. Ein einfaches Beispiel:

  1. Prompt 1: „Erstelle eine Gliederung für einen Artikel über nachhaltiges Webdesign.“
  2. Prompt 2: „Schreibe die Einleitung basierend auf dieser Gliederung. Fokus auf den Nutzen für kleine Unternehmen.“
  3. Prompt 3: „Gib für jeden Punkt in der Gliederung zwei konkrete Beispiele.“

Diese Methode sorgt nicht nur für eine gute Struktur, sondern sie gibt dir auch die Kontrolle über jeden einzelnen Schritt des Prozesses.

Rollenbasiertes Prompting

Eine der mächtigsten Techniken ist es, die KI in eine spezifische Rolle zu versetzen. Dies hilft, die Antworten auf einen bestimmten Kontext oder auf eine bestimmte Perspektive zuzuschneiden:

  • „Du bist ein SEO-Experte. Analysiere diese Website und schlage Optimierungen vor.“
  • „Du bist ein erfahrener Projektmanager. Erstelle einen Zeitplan für eine 6-monatige Kampagne.“
  • „Du bist ein Geschäftsführer eines Startups. Wie würdest du eine neue Zielgruppe ansprechen?“

Durch die Rollenübernahme wird die Antwort von ChatGPT deutlich fokussierter und praxisorientierter.

Prompt-Chaining: Eine Frage führt zur nächsten

Eine sehr effektive Technik ist das sogenannte „Prompt-Chaining“. Hierbei baust du die Antwort auf den vorherigen Prompt auf und verfeinerst diese damit Schritt für Schritt:

  1. „Was sind die häufigsten Herausforderungen für Freelancer im Bereich Marketing?“
  2. „Erstelle für jede Herausforderung einen praktischen Lösungsansatz.“
  3. „Formuliere die Lösungsansätze als kurzen Leitfaden.“

Diese Methode sorgt für Tiefe und Detailgenauigkeit, ohne die Klarheit zu verlieren.

Sprachliche Feinheiten: Wörter, die den Ton und Stil beeinflussen

Die Wahl der richtigen Wörter und Formulierungen ist entscheidend, nicht nur beim Gespräch mit Freunden und Kunden, sondern auch, wenn es darum geht, Texte durch eine KI erzeugen zu lassen, die nicht nur gut informieren, sondern auch möglichst menschlich klingen. Hier sind einige spezifische Tipps, wie du den Ton und Stil beeinflussen kannst, um möglichst natürliche Ergebnisse zu erzielen:

Emotionalität einbauen: Lass die KI Emotionen vermitteln, indem du Wörter wie „faszinierend“, „bewegend“ oder „herzergreifend“ in deinen Prompt integrierst. Beispiel: „Schreibe einen inspirierenden Text, der die Leser emotional berührt und motiviert.“ Ok, kann dazu führen, dass die KI dann etwas übertreibt, aber dies kann man ja bei der Nachbearbeitung dann anpassen.

Idiome und Redewendungen nutzen: Integriere gängige Ausdrücke, um die Sprache natürlicher wirken zu lassen. Beispiel: „Nutze Redewendungen wie ‚Das Zünglein an der Waage sein‘ oder ‚Nägel mit Köpfen machen‘, um den Text lebendiger zu gestalten.“ Hier sollte man darauf achten, dass die Redewendungen dann auch tatsächlich zum Text passen.

Varianz in Satzstrukturen fördern: Bitte die KI, kurze und längere Sätze abzuwechseln. Beispiel: „Schreibe einen Text mit abwechslungsreichen Satzstrukturen und natürlichem Lesefluss.“ Persönlich neige ich gerne zu langen Texten, eine KI wäre also ein hilfreiches Tools für mich, hier mehr Abwechslung rein zu bringen.

Persönliche Ansprachen und Erzählungen einflechten: Beispiel: „Formuliere den Text so, als würdest du einem guten Freund von deinen Erfahrungen erzählen.“

Natürliche Pausen simulieren: Verwende gelegentlich Gedankenstriche oder Einschübe, um den Text menschlicher zu gestalten. Beispiel: „Füge an passenden Stellen Pausen oder Einschübe ein – so wie man in einem echten Gespräch sprechen würde.“

Die Wörter, die du in deinem Prompt verwendest, haben einen direkten Einfluss auf die Antwort. Hier sind einige Beispiele, wie du die Ergebnisse gezielt steuern kannst:

Wörter für Tonalität und Stil

Personalisierte Formulierungen einsetzen:

    • Nutze Sätze wie „Stell dir vor, du bist in dieser Situation“ oder „Was würdest du deinem besten Freund empfehlen?“ Dies verleiht dem Text eine persönliche Note und spricht den Leser direkter an.
    • Beispiel: Statt „Die Nutzung von KI-Tools kann hilfreich sein“, schreibe „Stell dir vor, wie viel Zeit du sparst, wenn ein KI-Tool deine wiederkehrenden Aufgaben übernimmt.“

Unperfekte Grammatik und Füllwörter verwenden:

    • Gelegentlich kleine Pausen oder weniger formelle Strukturen einbauen: „Weißt du, manchmal ist es einfach so, dass…“ oder „Also, ehrlich gesagt, das ist echt beeindruckend.“
    • Füllwörter wie „eben“, „doch“, „halt“ oder „ja“ lassen den Text natürlicher klingen. Beispiel: „Das ist ja wirklich ein spannendes Thema, oder?“ Ja, die unperfekte Grammatik macht den Text menschlich und schön, dass nicht ganz perfekt manchmal doch die bessere Wahl ist :)

Variierende Satzlängen:

    • Abwechslung zwischen kurzen und längeren Sätzen sorgt für einen angenehmen Lesefluss. Beispiel: „KI ist faszinierend. Sie kann Texte schreiben, Bilder generieren und sogar komplexe Probleme lösen.“

Einbau von spontanen Gedanken:

    • Einschübe wie „(wie ich finde)“ oder „– wer hätte das gedacht? –“ machen den Text lebendiger.
    • Beispiel: „KI wird immer intelligenter – wer hätte das vor zehn Jahren gedacht? – und eröffnet neue Möglichkeiten.“

Präzise Anweisungen:

    • „Schreibe im Stil eines modernen Bloggers.“
    • „Nutze eine formelle, geschäftliche Sprache.“
    • „Antworte humorvoll und locker.“

Detaillierungsgrad:

    • „Gib mir eine kurze Übersicht.“
    • „Erstelle eine tiefgehende Analyse.“
    • „Fasse die Antwort in maximal drei Sätzen zusammen.“

Steuerung durch Adjektive und Verben

Wenig überraschend sind Adjektive und Verben die idealen Sprach-Tools, um der KI Richtung zu geben. Adjektive wie „praxisorientiert“, „kreativ“ oder „wissenschaftlich“ beeinflussen die Art der Antwort und Verben wie „analysiere“, „interpretiere“ oder „erfinde“ lenken die Richtung der Antwort. Beispiel:

  • Statt: „Erstelle einen Marketing-Text“
    Besser: „Erstelle einen kreativen und überzeugenden Marketing-Text, der die Vorteile eines KI-Tools für Selbstständige hervorhebt.“

Kontext durch Beispiele setzen

Wenig überraschend sind Beispiele ein guter Tutor.

Persönliche Anekdoten einbinden:

    • Beispiel: „Als ich das erste Mal mit KI arbeitete, war ich skeptisch. Aber schon nach ein paar Stunden merkte ich, wie viel Zeit ich sparen konnte – und das hat meinen Arbeitsalltag komplett verändert.“

Fragen an den Leser stellen:

    • Beispiel: „Hast du dich jemals gefragt, wie du deinen Arbeitsprozess effizienter gestalten kannst? Oder wie KI deine tägliche Arbeit erleichtern könnte?“ Diese Fragen regen zum Nachdenken an und machen den Text interaktiver.

Konkrete Szenarien beschreiben:

    • Beispiel: „Stell dir vor, du bist ein Freelancer und musst in kurzer Zeit ein Angebot erstellen. Statt Stunden mit der Recherche zu verbringen, nutzt du ChatGPT, um relevante Informationen zu sammeln und einen überzeugenden Text zu formulieren. Klingt hilfreich, oder?“

Du kannst der KI Beispiele geben, um den Kontext zu verdeutlichen:

  • „Erstelle einen Instagram-Post. Beispiel: „„Steigere deine Produktivität mit unserem neuen Tool! ✔ Schnell ✔ Einfach ✔ Effizient“. Schreibe ähnliche Posts.“

Optimierung von Prompts: Die Feinheiten

Selbst ein guter Prompt kann oft noch besser werden. Hier sind Techniken, um Prompts zu optimieren:

Feedback-Schleifen einbauen

Bitte die KI, ihre eigene Antwort zu bewerten oder Alternativen vorzuschlagen:

  • „Ist diese Antwort klar genug? Wenn nicht, verbessere sie.“
  • „Gib mir drei alternative Möglichkeiten, um diesen Text zu formulieren.“

Iterative Verfeinerung

Wenn das Ergebnis nicht passt, passe den Prompt an und führe ihn erneut aus:

  • Ursprünglich: „Schreibe einen Artikel über KI.“
  • Verfeinert: „Schreibe einen Artikel über die Vorteile von KI für Freelancer. Fokus auf Zeitersparnis und Produktivitätssteigerung.“

Geheimtipps und „versteckte Funktionen“

Die Magie der Nachbearbeitung

Nutze ChatGPT, um erstellte Texte zu verbessern oder anzupassen:

  • „Verbessere die Lesbarkeit dieses Textes.“
  • „Optimiere diesen Text für SEO mit dem Keyword „KI für Selbstständige“.“
  • „Formuliere den Text für eine jüngere Zielgruppe um.“

Tabellen und Listen erstellen lassen

  • Prompt: „Erstelle eine Tabelle, die die Vor- und Nachteile von drei Projektmanagement-Tools vergleicht.“

Fiktive Szenarien testen

  • „Wie würde Elon Musk eine Social-Media-Kampagne für ein KI-Tool gestalten?“
  • „Wie könnte ein Freelancer 2030 KI nutzen?“

Zusammenfassung: Die Kunst des perfekten Promptings

ChatGPT ist ein unglaublich mächtiges Werkzeug – aber wie bei jedem Werkzeug hängt der Erfolg von der richtigen Handhabung ab. Mit fortgeschrittenem Prompting, klaren Anweisungen und kreativen Ansätzen kannst du die KI zu deinem persönlichen Assistenten machen, der nicht nur Zeit spart, sondern auch deine Ergebnisse verbessert.

Probiere die Techniken aus und entdecke, wie viel mehr möglich ist, wenn du das volle Potenzial von ChatGPT ausschöpfst! Achte aber immer darauf, dass ChatGPT Fehler macht und auch keinen Mensch ersetzt. Wenn Du eine Idee für einen Text hast, so ist es sicher nicht verwerflich Dir Unterstützung bei der Texterstellung zu holen. Du solltest den Text aber immer darauf prüfen, ob dieser wirklich vermittelt, was du sagen wolltest und natürlich solltest du prüfen, ob die Angaben im Artikel auch korrekt sind. Ebenso schadet es nicht, en Text so anzupassen, dass er tatsächlich zu dir und deinem üblichen Stil passt. Im Idealfall ist ei ChatGPT-generierter Text nur eine Rohfassung, dem Du dann am Ende deinen Feinschliff gibst.

ChatGPT sollte ein Werkzeug sein, welches Dir dabei hilft interessante Themen zu finden, Texte vorzubereiten, aber die persönliche Note sollte immer von Dir kommen, denn wir schreiben ja Texte von einem Menschen für Menschen.  Auf dem Weg dahin, freit man sich aber über Unterstützung.

Auch interessant für Dich: KI-basierte Bildgeneratoren: Technologie und Anwendungsbereiche

Werbung