Wer sich selbständig macht, ein Gewerbe anmeldet oder auch ein Unternehmen mit anderen gründet, steht oftmals vor großen finanziellen Herausforderungen. Die Kapitalbeschaffung ist dabei Gegenstand vieler Artikel, ein aber auch wesentlicher Aspekt ist der Umgang mit den zufließenden Kapitalmitteln nach der Gründung.
Viele Artikel befassen sich gerne mit Problemen einer Gründung, dabei wird aber oft vergessen, dass gut geplante Gründungen auch sehr erfolgreich verlaufen können. Wer schon Kundenbeziehungen vor der eigentlichen Gründung angebahnt hat, dem fließen dabei oft schnell Einnahmen zu, die dann wiederum verlockend sind. Manche Gründer neigen dazu, den neuen „Wohlstand“ alsbald zu investieren: teure Computersysteme, Büroausstattung oder stattliches Auto. So verlockend dies ist, so umsichtig sollte man aber tatsächlich vorgehen. Vor den großen Investitionen empfiehlt es sich zunächst einen Kapitalstock aufzubauen, dieser dient als Reserve für den Moment, wo die Geschäftsentwicklung stagniert oder gar rückläufig ist. Ein Unternehmen zu führen ist ein lebendiger Prozess mit Veränderungen und Anpassungen, ein Kapitalstock hilft notwendige Anpassungen im späteren Verlauf und dadurch vielleicht entstehende Engpässe abfedern zu können. Krisen können damit bewältigt werden. Daher sollte man nach der Gründung immer bewusst investieren
Beispiele, wie man vorsichtig investiert
KFZ – viel Einsparpotenzial
Sehr viel Einsparpotenzial hat man im KFZ – Bereich, egal ob es um PKW oder Transportfahrzeuge geht, wenn man sich auf den großen Onlineplattformen auch im Bereich Jahreswagen, EU-Fahrzeuge oder bei Gebrauchtwagen umsieht.
Als Unternehmer wird man darauf achten, dass der Firmenwagen auch optisch einen ansprechenden Eindruck macht, denn ein Wagen, der vom Rost zerfressen wird, wird sicher keinen guten Eindruck beim Kundenbesuch machen. Fahrzeuge aller Art haben aber bekanntermaßen einen sehr großen Wertverlust, sodass man ein stattliches Fahrzeug mit 2-3 Jahren Alter bereits deutlich günstiger kaufen kann als eben einen Neuwagen und dies gilt sowohl für den normalen PKW als auch für Nutzfahrzeuge.
Da gerade Fahrzeuge einen hohen Kostenfaktor darstellen lässt sich hier bei kluger Abwägung und Auswahl zwischen Anforderung und Nutzen viel einsparen, daher lohnt der Blick auf die Gebrauchtwagen Angebote. Als Unternehmer sollte man Fahrzeuge aber bei einem Händler oder von einem anderen Unternehmer kaufen, da nur dieser die Mehrwertsteuer ausweisen können, sofern dies gewünscht wird.
Computersysteme und Büro
Notebooks und PCs sind in erster Linie unverzichtbare Werkzeuge. Dies bedeutet vor allem, dass diese die benötigten Aufgaben störungsfrei und flüssig bewältigen können. Die Geräte müssen aber nicht unbedingt Statussymbole sein. Auch günstigere Notebooks bieten oft die gleiche Leistung wie teure besonders flache Aluminium Lifestyle Notebooks. Es ist oftmals daher ausreichend einen Kompromiss zu finden und sich für ein günstiges Business Notebook der Einstiegsklasse zu entscheiden, auch lohnt der Blick in den Outlet-Bereich, denn viele Hersteller, auch Markenhersteller anbieten, denn es muss nicht immer das neueste Gerät sein, zumal gerade die Prozessortechnik in den letzten Jahren keine wirklich signifikanten Sprünge gemacht hat.
Auch bei der Büroausstattung reicht es oftmals, wenn man sich auch als Unternehmer zuerst umsieht, etwa bei den bekannten großen Möbelunternehmen statt sofort zum oft etwas teureren Spezialisten zu gehen.
Im Bereich IT und Büro gibt es ein gewisses Einsparpotenzial, diese sollte aber nicht die Funktionalität beeinträchtigen. Einsparungen sollten nur vorgenommen werden, wenn auch dann eine gewisse langfristige Nutzbarkeit gegeben ist.
Personal / Mitarbeiter
Manche Unternehmen wachsen erstaunlich schnell, sodass neues Personal Wachstums- und Entwicklungschancen sichern kann. Trotzdem sollte man auch hier gut abwägen, ob es gerade am Anfang nicht sinnvoller ist, Aufgaben, wenn möglich, zunächst auf externe Dienstleister zu verlagern. Diese sind zwar auf den ersten Blick teurer, haben aber den Vorteil, dass keine langfristige Bindung entsteht und keine Sozialabgaben anfallen.
Das Einstellen von neuen Mitarbeitern ist eine Sache der Abwägung darüber für wie dauerhaft man die positive Geschäftsentwicklung und den Bedarf an neuen Personal einschätzt. Eventuell kann es aber zumindest zeitweise günstiger sein sich zunächst Projektpartner zur Unterstützung an Bord zu holen, wobei andere Firmen genauso in Frage kommen wie Freiberufler.
Zunächst auf externe Dienstleister auszuweichen statt neues Personal einzustellen kann einerseits zu Einsparungen führen, andererseits vermeidet es zu frühe dauerhafte Personalkosten.
Kapitalrücklagen bilden für Engpässe
Gerade für Gründer ist es extrem wichtig eine gute Balance zwischen Investition und Kapitalrücklagen – Bildung zu finden, denn auch wenn die Geldströme noch so sehr verlocken und das tun sie, so muss man doch auch immer auch eventuelle Rückschläge von Anfang an berücksichtigen. Ein wenig Bescheidenheit und Konzentration auf das Wesentliche hilft beim Finden dieser Balance und Möglichkeiten um gleichermaßen sinnvoll zu investieren wie auch einen Teil zurückzulegen gibt es in allen Bereichen genügend.