Für manche reglementierten Handwerksberufe ist der Abschuss einer Meisterprüfung für den Schritt in die Selbstständigkeit Voraussetzung. Im Zuge dieser Ausbildung erfolgt die Vermittlung des entsprechenden Handwerks-Fachwissens, aber auch die Vermittlung von Kenntnissen, die für die kaufmännische Führung eines Betriebes notwendig sind. Durch die anschießende Meisterprüfung werden dann die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse überprüft. Aber auch wenn eine Meisterprüfung nicht Voraussetzung für die Selbstständigkeit ist, sollten sich Unternehmer dennoch entsprechende kaufmännische Kenntnisse aneignen. Doch was eignet sich hierfür besser? Ein Studium oder eine Meisterprüfung?
Vorbereitung auf die Meisterprüfung
Die Meisterprüfung und die Vorbereitungen darauf werden in der Regel vor der zuständigen Handwerkskammer abgelegt. Alternativ dazu kann aber auch ein Kurs bei bestimmten Privatschulen gebucht werden ? hier unterscheiden sich die Kursgebühren je nach Anbieter.
Ein sehr wichtiges Lernziel ist das Erkennen der Unternehmens-Zusammenhänge. Wichtige Themenbereiche sind das Marketing, das Erfassen der Bedürfnisse der Kunden sowie die Kenntnis der Anforderungen des Marktes. Ergänzend werden auch die Durchführung einer Analyse des Unternehmens, das Umsetzen einer Geschäftsstrategie sowie andere kaufmännische Kenntnisse vermittelt. Wer keine Meisterprüfung benötigt, sollte deshalb zumindest je nach Unternehmensbereich BWL oder ein anderes kaufmännisches Fach studieren.
Die Wahl des Studienfachs richtet sich in der Regel nach dem Unternehmensbereich. Für künftige Erlebnisgastronomen bietet es sich zum Beispiel an, Eventmanagement an der International Business School zu studieren. Marketing und Sales Management ist hingegen eher was für angehende Marketer.
Kennzahlen bewerten und Bilanzen lesen
In einem BWL-Studium lernen zukünftige Gründer, betriebswirtschaftliche Kennzahlen zu bewerten und einfache Bilanzen zu lesen. Einen weiteren wesentlichen Teil der Ausbildung bildet der Personalbereich:
- Personalmanagement
- Mitarbeiterführung
- sozial- und arbeitsrechtliche Fragen
Meisterprüfung oder Studium?
Nach bestandener Meisterprüfung wird dem Prüfling von der Prüfungskommission ein Zeugnis ausgestellt. Es besteht sogar die Möglichkeit einer Wiederholungsprüfung in den Teilbereichen, die nicht bestanden wurden. In dem Fall erfolgt die Prüfung ausschließlich in den Bereichen mit der negativen Beurteilung.
Je nach Branche kann auch auf eine Meisterprüfung verzichtet werden. Dann steht oft die Frage an, eine Meisterprüfung freiwillig oder stattdessen ein Studium zu absolvieren. Hinzu kommt die Möglichkeit, den Meisterzwang durch einen angestellten Meister zu erfüllen.
Ob es für den Gründer nun besser ist, ein Studium zu absolvieren oder eine Meisterprüfung, hängt alleine von den individuellen Gegebenheiten ab. Grob gesagt ist ein Studium immer dann der sinnvollere Weg, wenn der Gründer sich eher im Management und nicht im Handwerk sieht.